Am Anfang einer jeden künstlerischen Arbeit von Vincent Kriste steht die Frage nach der malerischen Umsetzung seiner Motive. Dabei liegt es weder in seinem Interesse, die gezeigten Gegenstände möglichst naturgetreu wiederzugeben, noch diese durch Abstrahierung zu verunklären. Vielmehr weckt das Verhältnis zwischen den spezifischen Möglichkeiten einer Technik und den Assoziationen, die durch diese hervorgerufen werden können, die Aufmerksamkeit des Künstlers. Um die unterschiedliche Materialität der verschiedenen Motive zu betonen, zielen Kristes malerische Umsetzungen einerseits auf eine realistisch überhöhte Darstellung der jeweiligen Materialität der Motive, andererseits auf eine Fokussierung auf die Materialität der Farbe und die Art und Weise, wie diese aufgetragen ist. Dabei verliert er die inhaltlichen und formalen Charakteristika des Motivs nie aus den Augen und kreiert so die für ihn typischen Bildstrukturen und Bildhierarchien. Seine jüngsten Gemälde segmentiert Kriste akkurat in einzelne, für sich stehende und sich kontrastierende Komponenten. Erst durch ihre Einbettung und Verortung auf der Leinwand, lässt sich ein gegenseitiger Bezug und gleichzeitig ein Beitrag an das Gesamtbild ausmachen. Die Komponenten geben dabei ihre Eigenständigkeit nicht preis, denn die Gesamtkonzeption des Bildes gestattet Kriste die Gleichzeitigkeit von realistischem Abbild und stark abstrahierten Momenten im Bild.

 – Andreas Mattle

Titel: 

Acrylsofa (2011)

Acryl on canvas
85 x 250 cm

Künstler:

Vincent Kriste

Standort:

Volkshaus Basel, Meeting Room

 

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