Seit Samara Joy McLendon, 1999 in eine Sippschaft von Gospelmusiker:innen geboren, vor zwei Jahren das College in New York abgeschlossen hat, führt ihre Karriere von Erfolg zu Erfolg. Sie hat drei Alben veröffentlicht und bedeutende Preise eingeheimst – nicht nur einen Grammy für das beste Jazz-Vokalalbum, sondern auch – genreübergreifend – als Best New Artist und neu auch noch für die Best live Performance Jazz. Wenn sie dem Publikum sprudelnd von ihren Höhenflügen erzählt, kichert Samara Joy, als wenn sie noch nicht ganz verstehen würde, wie ihr geschieht. Dann stimmt sie einen neuen Song an und zeigt, dass sie es geniesst, wenn sie brillieren darf. Dank ihrer vokalen Virtuosität und Verve braucht sie tatsächlich keine Vergleiche zu scheuen. Sie phrasiert so locker und souverän wie eine Ella Fitzgerald, ihre rhythmische Feinarbeit erinnert an die Eleganz von Sarah Vaughan; und in den Up-Tempo-Stücken entwickelt sie ein Furioso à la Betty Carter. Das Samara Joy Quartet besticht auch dank der herausragenden Solisten in der Band, allen voran dem grossartigen Pianisten. Die Vocal-Gala-Night – was für ein Festivalstart!